Literacy as the key to social participation: Psycholinguistic perspectives on orthography instruction and literacy acquisition
Die Produktion und Rezeption schriftsprachlicher Texte stellt einen wichtigen Baustein zur gesellschaftlichen Teilhabe dar. Allerdings hängt in Deutschland der Grad, wie gut ein Kind schreiben lernt, so stark wie in kaum einem anderen Land der EU mit dem sozioökonomischen Status der Familie zusammen. Das interdisziplinär besetzte Forscherinnen-Team aus Psycholinguistik, Linguistik, Didaktik und kognitiver Psychologie geht davon aus, dass die im Unterricht genutzten Konzepte, die mit sogenannten Anlauttabellen arbeiten, für Kinder ungeeignet sind, um lesen und schreiben zu lernen: Sie überschätzen die Fähigkeiten der Kinder, sich Schrift selbst anzueignen, und leiten oftmals in die Irre. Die Forscherinnen möchten daher untersuchen, welche Rolle die sprachlichen Lernfähigkeiten der Kinder beim Erwerb von Schreiben und Lesen spielen und wie diese optimal gefördert werden können.
- Prof. Dr. Sonia Kandel, Laboratoire Psychologie et Neurocognition, CNRS UMR 5105, Université Grenoble-Alpes
- Jun.-Prof. Dr. Claudia Müller, Germanistisches Institut, RUB